Fazit

„Lieber WOP,

ich bin Dir, glaub ich, noch mein Fazit für die Meisterklasse schuldig. Es lautet so:
Am ersten Tag der Meisterklasse war ich davon überzeugt, dass ich gute
Drehbücher schreiben kann – nur noch ein paar Kniffe benötige. Am letzten
Tag der Meisterklasse – nach einem vollen Jahr und vielen Erkenntnissen und persönlichen Veränderungen – bin ich davon überzeugt, dass ich lernen kann, gute Drehbücher zu schreiben.“

Armes Deutschland

Die Anmeldungen zu unserem spektakulären FILMGEIST-online-Projekt „DEUTSCHLAND schreibt seinen Kindern einen Film“ stammen im Augenblick zu einem großen Teil (35%) aus der SCHWEIZ! Und dies angesichts des Sachverhalts, dass die Schweiz nur ein Zehntel der Bevölkerung Deutschlands besitzt. Respekt vor diesem Maß an Geistigkeit! Hut ab zum Rütli-Schwur! Hopp Schwyz!

http://www.filmgeist.org

Geduld

Lieber WOP,

dies ist eine möglicherweise etwas unsachliche Mail, doch ich wollte und musste mich mal wieder bei dir melden. Ich erhielt deine Nachrichten bezüglich des Kinderdrehbuch-Projektes und das Konzept gefällt mir wirklich gut. Um ehrlich zu sein hielt mich lediglich der finanzielle Aspekt davon ab mich zu melden. Ich studiere noch und habe meine Tochter zu umsorgen, außerdem arbeite ich als Reitlehrer auf einem Hof. Zeitlich und finanziell bin ich ziemlich ausgelastet und an meinen Grenzen. Der offene Charakter eurer Planung spricht mich sehr an und eigentlich würde ich mich unglaublich gern dabei und damit engagieren. Ich erkannte in der letzten Zeit den persönlichen Wahrheitsgehalt deiner Worte an mich. Du nahmst dir in meinem Jahr der Meisterklasse bei dir sehr viel und intensiv Zeit für mich. Ich war noch sehr jung und ungeheuer motiviert sowie idealistisch. Seltsamerweise konntest du der selbsttherapeutischen Idee meines mitgebrachten Drehbuches immer doch etwas abgewinnen und kämpftest mit und auch gegen mich im Verlauf meiner Arbeit daran. Oft sagtest du Dinge zu mir, die einen unglaublichen Anklang in mir fanden und ich glaubte sie ganz tief zu verstehen. Dass dies nicht der Fall war merkte ich mindestens daran, dass die Arbeit an dem Buch stagnierte sowie sich nichts tatsächliches in meinem Leben nach dem Kurs änderte – all die Erfahrungen konnten somit nicht wirklich von mir durchdrungen worden sein, denn wenn dem so gewesen wäre hätten meine Handlungen die Konsequenzen aus ihnen getragen. All dies fiel mir aber erst jetzt so richtig auf und ich stehe und stand abermals vor der großen Frage, die du mir offenbartest, und die doch stets nur meine eigene war. Ich muss mich entscheiden. Endlich bin ich an dem Punkt an dem ich es tue und ich möchte dir mit dieser Nachricht dafür danken. An oberster Stelle ehre ich deine Geduld in absonderlichem Maße. Du ließest mir für all dies unendlich viel Zeit und scheinbar vertrautest du auf und in mich. Möglicherweise konstruiere ich mir dies zusammen, aber Fakt ist, dass ich viel an dich dachte in diesen Prozessen und du einen bedeutenden Standpunkt in meiner Entwicklung einnimmst. Die Idee mit der ich damals zu dir kam habe ich nun für mich entlarvt und kann mich ihrer auf ganz neue Weise annehmen. Ansonsten hatte ich einige dramaturgische Verwirrung aus einem nicht ganz durchdachten und erlebten Idealismus sowie überzogenem Wollen heraus, doch verbinde ich mich erneut seit einiger Zeit mit deinen „Theorien“ und bemerke wie ich mich meinem eigenem Potential nähere.
Lieber Wolfgang, ich danke dir herzlichst und hoffe diese Mail ist nicht zu anmaßend oder gar überrumpelnd. Ich bin sehr gespannt auf euer Projekt und hoffe mich bei weiteren beteiligen zu können.

Liebst,
XXX