Der Mut zur Mittelmäßigkeit in Verbindung mit der Bereitschaft zur Größe kann sich beim (Film-)Künstler zur glücklichen Verbindung fügen. Allerdings fehlt es häufig an Beidem.
Monat: Februar 2016
Widerhall von drüben her
Poetologie ist die theoretische wie praktische Beschäftigung mit, die Erforschung, die Lehre und die Anwendung von Wesen und Bedingungen des Poetischen. Unter dem Poetischen verstehen wir „den Widerhall von drüben her“ (Platon) im sinnlich Wahrgenommenen.
Selbstwerdung des Films
„Dramaturgie“ ist die Lehre davon, wie man Film erzählerisch unter seine jeweiligen Interessen zwingt.
Poetologie ist die Lehre von der erzählerischen Selbstwerdung des Films.
(Falls Sie diese Aussage nicht verstanden haben, kommen Sie in meine poetologischen Seminare; ich erkläre und demonstriere sie Ihnen, zu Ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen des Films.)
Babylon
– Frage: Herr Pfeiffer. was machen Sie eigentlich beruflich?
– WOP: Ich bin Kulturunternehmer. Mein Geschäftsmodell besteht darin, den deutschen Film zu Größe zu führen. Es geschieht – mit Hilfe einer täglich wachsenden Zahl von Mitstreitern – durch die Befreiung aus seiner babylonischen Gefangenschaft in Partial-, Gruppen- und Individualinteressen.
Neuer Standard
Wenn die Poetologie (hochwertiges Erzählen) jetzt zum Standard des deutschen Films werden soll, muss die Dramaturgie (minderwertiges Erzählen) zwangsläufig weg geschlossen werden.
Rollende Köpfe
Dem reichen Kulturland Deutschland gelingt es nicht, auch nur einen einzigen repräsentativen Film für sein eigenes Schaufenster BERLINALE zu erzeugen. Übernimmt jetzt jemand mal die Verantwortung für die „perfekte Katastrophe“(Bettina Reitz). Es dürfen auch gern mal Köpfe rollen.
Coup d’état
Die „Dramaturgie“ ist der Staatsstreich der erzählerisch Minderbegabten.