Jahresrückblick 2014

Der einzig nennenswerte deutsche Film im Jahr 2014 wurde von der Filmförderung abgelehnt. Er entstand schliesslich mit 300.000 Euro Eigenmitteln und gewann auf den Filmfestspielen von Venedig den Spezialpreis der Jury. Der Film heisst SIVAS. Autor, Regisseur und Produzent ist der Kreuzberger Kaffeehausbesitzer Kaan Müjdeci.

Luna und Lotte

Nun sind wir gestern Abend gegen halb zehn in einer Kneipe im Prenzlauer Berg nach Monaten des geduldigen Redens, des Ausprobierens, des Redens, des Verwerfens, des Redens, des Ergründens, des Redens, des Spielens mit Möglichem, des Redens, des Verschiebens, des Redens letztendlich auf den archimedischen Punkt gestossen, von dem aus das Gebäude der Geschichte von Luna und Lotte sich mit poetischer Wucht wird errichten lassen.

Besinnliches zur Weihnachtszeit

Wir leben in einem Land,
in dem die Ärzte die Gesundheit zerstören,
Anwälte die Gerechtigkeit
und Universitäten das Wissen.
Die Politik zerstört die Freiheit,
die Presse die Information
und Religion die Moral.
Banken zerstören die Wirtschaft,
Dramaturgen das Erzählen
und die Filmindustrie den Film.

Pfeiffersche Lektionen

Hallo Wolfgang,

seit einiger Zeit drängt sich bei mir das Bedürfnis auf, Dir nochmal zu danken für die großartige Betreuung während unseres Drehbuchkurses in den letzten zwei Jahren. Dabei lass ich mich nicht zu solch einer „Gefühlsduselei“ hinreißen, weil dies zur Weihnachtszeit so üblich ist, sondern vielmehr weil ich auf ein Jahr voller grandioser Erlebnisse zurückblicken kann: Im Februar habe ich mit einem amerikanischen Autor in Pittsburgh an meinem Drehbuch Tango Tehran gearbeitet und gleichzeitig an meiner Arbeitstechnik gefeilt. Im September wurde mir mitgeteilt, dass mein Drehbuch ein Kandidat für das Sundance Script Lab 2015 in Utah ist und eine kanadische Produktionsfirma sich bereits um die filmische Umsetzung kümmert, während in der Zwischenzeit mein Partner den Roman zum Film entstehen lässt. Kontakte zu Gleichgesinnten kamen dabei von ganz allein zu Stande und ich bin mittlerweile auch Teil eines vielversprechenden deutschen Action-Projekts mit echtem  Blockbuster-Potential. In der ganzen Zeit kamen mir immer wieder deine Worte in den Sinn und ich musste oft schmunzelnd feststellen, dass die „Pfeifferschen Lektionen“ irgendwie gefruchtet haben. Am Ziel bin ich trotzdem noch lange nicht angelangt, doch erfreue ich mich am Weg, weil das Feuer weiterhin am Lodern ist. Ein Feuer, dass in deinem Kurs entzündet wurde. Ein gut gemeintes Buch ersetzt eben doch nicht die „manuelle Therapie“ und bringt den Autor vergleichsweise wenig voran, fehlt doch das Gespür für das Gelesene.

Auch wenn ich mich noch nicht als Autor bezeichne, da ich nicht jeden Tag schreiben kann, ist das Schreiben für mich im Moment vor allem eins – das schönste Hobby der Welt. Und wer weiß, vielleicht lässt sich damit irgendwann auch die Miete bezahlen…

Ich wünsche Dir eine geruhsame Endjahreszeit und viel Erfolg bei deinen Vorhaben im nächsten Jahr,

Gruß XXX

FILMGEIST Förderung

Frage: Herr Pfeiffer, worin genau besteht denn der Unterschied zwischen der staatlichen Filmförderung und der Förderung durch ihre Einrichtung FILMGEIST?

WOP: Es gibt im Wesentlichen drei Unterschiede. Erstens fördern wir nicht die Filmwirtschaft, sondern den Film. Zweitens, wir sprechen mit jedem. Und drittens besuchen wir die Bedürftigen gegebenenfalls auch zuhause.