Gretchenfrage

Auf dem DRAMA-BLOG wird zum wiederholten Male die vermeintliche „Gretchenfrage“ der Dramaturgie gestellt:

http://drama-blog.de/peter-morgan-ueber-rush-oder-gretchenfrage-dramaturgie/

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Kommentar WOP: Wenn die Frage, wozu Struktur gut sein soll, ernst gemeint ist (was – ehrlich gesagt – schwer fällt zu glauben), dann ist hier eine ernst gemeinte Antwort: erzählerische Struktur hat die Funktion, den Erlebensprozess des Zuschauers zu lenken. Sie ist sozusagen der Anfang jeder wirklichen Dramaturgie als „Lehre von der Wirkung des Dramas“ (DUDEN). Für die deutsche Trivialdramaturgie ist aber selbst diese Binsenweisheit offenbar Neuland.
p.s. Die eigentliche Gretchenfrage lautet deshalb: Wie wollen wir es mit einer „Dramaturgie“ halten, die noch nicht einmal weiss, wozu Struktur „gut sein soll“?

Kinder und Zombies

„Das Burn-Out als allge­meines Phänomen. Sofort fallen uns dazu die deutschen Filme der letzten Jahre ein, die uns immer schon und von Anfang an völlig ausge­brannt schienen. Leer, lahm, schweigsam, depressiv. Von Zombies für Zombies. Oder hyste­risch, überdreht, laut schreiend. Von Kindern für Kinder.
Aber riskiert jemand etwas? Sind wir noch irgendwo ambi­tio­niert? Wenn schon nicht in der Politik, und mit uns selbst, dann in der Kunst, der Literatur, der Archi­tektur, dem Film? Gibt es Filme, die zeigen, wie wir hier leben?“

http://www.artechock.de/film/text/special/2013/cinema_moralia/09_26.html

Spielverständnis

Memet Scholl, ein anderer grosser Karlsruher, hat gestern während der Kommentierung der DFB-Pokalspiele den Unterschied zwischen Amateur und Profi erklärt: „Amateure können auch Fussballspielen. Sie können rennen, sie können kämpfen, sie besitzen Technik. Der Unterschied zwischen einem Amateur und einem Profi besteht darin“, sagt Memet, „dass der Profi weiss, WO ER STEHEN MUSS.“ Meine spontane poetische Reaktion war: das gilt fürs Drehbuchschreiben auch. Und deshalb steht das hier.

Der Unterschied

Den Kunstausübenden – und dazu gehört der Geschichtenerzähler, während der Trivialerzähler dazu nicht zu zählen ist – trennt vom Rest der Welt die Art des Umgangs mit seinem Material. Denn es gibt eine triviale Ordnung der Dinge, die auf dem Alltags-Prinzip der Kausalität beruht. Und es gibt eine poetische Ordnung der Dinge. Letztere zielt auf Geistigkeit, also nicht auf die Dinge selbst, sondern auf ihre Stellung in einem Bedeutung schaffenden Kontext.

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Lieber WOP!

Große Klasse, ich freue mich sehr über den „Filmgeist“.
Das Geniale wird das Mittelmaß ablösen, finanziert und gefördert von Leuten, die das genauso sehen. Eine wunderbar konstruktive Lösung als Antwort auf die dt. Filmkrise.
Ich wünsche dem Filmgeist großen Erfolg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Herzliche Grüße
XXX

Introducing: FILMGEIST – Zentrum zur Förderung des Geistigen im Film

FILMGEIST – Zentrum zur Förderung des Geistigen im Film



FILMGEIST ist eine private Kulturförderung. Ihr Ziel ist es, der Betrachtung von Film als einem primär geistigen Produkt stärkeres Gewicht zu verleihen. Dies gilt sowohl für die theoretische und praktische Beschäftigung mit Film, wie auch für seine öffentliche Wahrnehmung.

FILMGEIST initiiert und unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten jegliche Art von Projekten und Maßnahmen, die geeignet sind, geistige Ansätze im Umgang mit Film zu ermutigen und zu befördern.

FILMGEIST verfolgt ausschliesslich gemeinnützige Zwecke. Das Unternehmen generiert keinerlei private Gewinne. Sämtliche finanziellen Zuflüsse und alle erwirtschafteten Gewinne werden allein dem Zweck der Einrichtung zugeführt.

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http://www.filmgeist.org